Aus Gründen der mir eigenen Ungeschicklichkeit fällt meine Umhängtasche zu Boden. Ein Vorübergehender sagt: »Hoffentlich ist keine Vase drin.« Ich entgegne augenblicklich: »O, etwas viel Zerbrechlicheres noch.« Er: »Ja, was denn?« Ich zögere, schaue in die Ferne, erinnere die Lektüren, über denen ich vor Stunden gesessen; ich gestehe: »Zwei Bücher.« Er hakt nach: »Was für Bücher?« Es gehört zu meiner Art des eher langsamen Sprechens, daß ich mich einmal mehr umschaue, die unweit entfernte Grauerle ins Auge fassend, um endlich zu antworten: »Den Gedichtband Ars moriendi von Georg Johannesen und das ›long poem‹ Anathémata (Fragmente eines Schreibversuchs) des David Jones. Der mich angesprochen, bestätigt, bevor er weitergeht: »Da tragen Sie wirklich Zerbrechliches mit sich herum.« Ich denke, daß besagte Bücher in der Tat ausgesprochen fragil sind. Kriege, so hört man allerorten, große Monde, sollen blühn an Straßenrändern.